Post-Corona-Betrachtung in Zahlen und Daten

Wie ist die Wirtschaft im Landkreis Peine durch die Corona-Krise gekommen?
Ergebnisse der wito-Unternehmensbefragung liegen vor

Welche Folgen hat die Corona-Krise für die Wirtschaft im Landkreis Peine? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Unternehmensbefragung, die Melitta Arz und Meike Henkel aus dem Wirtschaftsförderungsteam der wito gmbh, durchgeführt haben. Knapp 100 Unternehmen beteiligten sich in der Zeit vom Mitte April bis Mitte Mai an der Befragung. Jetzt liegen die Ergebnisse im Einzelnen vor.

In 2020 sind fast 34 Millionen Euro Corona-Hilfen für über 2.000 Antragsteller aus der Wirtschaft im Landkreis Peine geflossen. Neben dem Nutzen dieser Corona-Hilfen und Strategien zur Pandemiebewältigung in den Unternehmen wurden auch wichtige Zukunftsthemen abgefragt. Insgesamt ist die Rückmeldung der knapp 100 teilnehmenden Betriebe, die ein breites Branchenspektrum und verschiedene Unternehmensgrößen abdecken, recht positiv: „Die Peiner Unternehmen sind besser als erwartet durch die Krise gekommen. Es wurden mit viel Ideenreichtum nach Lösungen für den eigenen Betrieb gesucht und individuelle Arbeitszeitregelungen gefunden“, so wito-Mitarbeiterin Arz.

  • Im Durchschnitt brachen die Umsätze in der Peiner Wirtschaft während der Pandemie um 67% ein. Erwartungsgemäß gab es insbesondere in der Gastronomie-Branche hohe Umsatzeinbrüche durch die vorübergehenden Schließungen. Attraktiv war für über die Hälfte der befragten Unternehmen die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld. Dies bestätigen auch die offiziellen Statistiken für den Landkreis Peine: im April 2020 haben 667 Betriebe Kurzarbeitergeld beantragt, was zu einer Kurzarbeiterquote von fast 20 Prozent geführt hat.
  • Jedes 3. befragte Unternehmen hat Coronahilfen beantragt, die Zufriedenheit war hier, mit Abstrichen beim Beantragungsaufwand und Auszahlungsdauer, überwiegend positiv.
  • Als Maßnahme seitens der Kreispolitik wünscht sich jedes 3. befragte Unternehmen zusätzliche finanzielle Unterstützung. Jeder 4. Betrieb kann sich einen Marktplatz Peine als virtuelle Ergänzung zum vor-Ort Angebot vorstellen. Über die Hälfte der Kleinstunternehmen wünscht sich erhöhte Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
  • Bei den zukünftigen Top 3 Themen im eigenen Betrieb sind Prozessoptimierung sowie Ordnung und Konsolidierung, aber auch zukunftsorientierte Investitionen wichtige Themen. Zudem wurden die Teilnehmer gebeten, die vorgegebenen Zukunftsthemen Digitalisierung, Fachkräfte, Standortvorteile und Klimaschutz zu priorisieren. Hier steht ganz klar Digitalisierung auf Rang 1, auf Rang 2 steht das Thema Fachkräfte, es folgen Standortvorteile vor Klimaschutz
  • Der Ausblick in die mittelfristige Zukunft sieht sowohl in der eigenen Branche als auch am Standort insgesamt optimistisch aus. Die Einschätzung für den eigenen Betrieb fällt im Vergleich noch positiver aus. Kleinstunternehmen und Gastronomie blicken weniger optimistisch in die Zukunft als Industrie und Handwerk.

„Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen die Erfahrungen aus den vielen individuellen Gesprächen mit Betrieben und Soloselbstständigen seit Beginn der Krise“, macht wito-Geschäftsführer Matthias Adamski deutlich: „Gleichzeitig erleben wir auch eine große Kreativität und verstärkte Bereitschaft Neu-zu-Denken unter den Betriebsinhabern. Das macht uns Mut für die Zukunft.“

„Wir danken Allen, die sich an der Befragung beteiligt haben. Wir freuen uns, dass wir die Ergebnisse in der Spezialausgabe von „nachgefragt“ mit Torben Hacke, Geschäftsführer vom Hotel und Restaurant Schönau und Tobias Hoffmann, IHK-Präsident Braunschweig und Geschäftsführer Hoffmann Maschinen- und Apparatebau GmbH in einem Youtube-Format diskutieren konnten“ so wito-Mitarbeiterin Henkel.

>>Die vollständigen Ergebnisse stehen als Download im pdf-Format zur Verfügung Unternehmensbefragung 2021

Wirtschaft und Wissenschaft im Landkreis Peine werden besser vernetzt

Zentrale Anlaufstelle für Wissens- und Technologietransfer „TransferHub“ und wito gmbh bauen ihre Zusammenarbeit aus

Mit ihrer gemeinsamen Anlaufstelle für Wissens- und Technologietransfer „TransferHub“ strecken die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Technische Universität Braunschweig die Fühler in die Region aus. Ihr Ziel: Zusammen mit Akteuren vor Ort den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern und gemeinsame Projekte entwickeln. Als Bindeglied und erster Ansprechpartner vor Ort für Unternehmen, Gründungsinteressierte und das Team des TransferHub, kommt dabei der Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft Landkreis Peine mbh die Schlüsselrolle im Peiner Land zu.

Mit insgesamt fünf Hochschulstandorten sind die Ostfalia Hochschule und die TU Braunschweig in der Region vertreten – ein guter Ausgangspunkt für Kooperationen mit den dort ansässigen Betrieben und Einrichtungen. Doch auch in Landkreisen ohne Hochschulstandort, wie dem Landkreis Peine, arbeiten Hochschulen und Wirtschaft bereits zusammen. Ein Beispiel ist das internationale Projekt GrowIn 4.0, in dem kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung durch Forschende der Ostfalia Hochschule begleitet wurden. Dank der Kooperation der wito gmbh und des TransferHub wächst die Vernetzung mit den Hochschulen nun weiter. Für beide Seiten eine große Chance und eine hervorragende Ausgangsbasis für einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer.

Matthias Adamski, Geschäftsführer der wito gmbh, freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit: „Mit dem TransferHub haben wir einen Partner, der unsere Betriebe schnell und kompetent bei allen Innovationsvorhaben unterstützt und mit dem wir gemeinsam die Zukunftsthemen im Interesse des Peiner Landes vorantreiben werden“.

Gesamtprojektleiter für das Projekt TransferHub ist Jörg Saathoff, er leitet die Technologietransferstelle an der TU Braunschweig. „Wir wollen wissen, welche Themen die Unternehmen in Peine beschäftigen und welchen Bedarf sie bei Innovationsthemen haben. Für uns ist die wito dabei ein wichtiger Multiplikator und Projektpartner, durch den eine gezielte Kontaktvermittlung und Weiterleitung von Unternehmensanfragen möglich wird“, erklärt er.

Das Team des TransferHub unterstützt Betriebe und soziale Einrichtungen zum Beispiel bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnerinnen und -partnern und stellt Kontakte in die und aus den beiden Hochschulen her. So können etwa Innovationsvorhaben wissenschaftlich begleitet und entwickelt werden. Laut Adamski sind es zurzeit die großen Themen Fachkräftesicherung, Klimaschutz, Innovation und Digitalisierung, die die Unternehmen in Peine umtreiben. Themen zu denen an der Ostfalia Hochschule und der TU Braunschweig geforscht und gearbeitet wird.

„Wissens- und Technologietransfer ist für uns keine Einbahnstraße, sondern eine partnerschaftliche Herangehensweise, um gemeinsam komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern“, sagt Jörg Saathoff über die Arbeit im TransferHub. Veranstaltungsformate wie der Runde Tisch ermöglichen es, Forschende beider Hochschulen, Unternehmen und Einrichtungen themengebunden zusammen zu bringen, zum fachlichen Austausch und um gemeinsam neue Ideen und Forschungsansätze zu entwickeln.

Wir trinken Leitungswasser!

So einfach kann Klimaschutz sein! Der Aufkleber „trinkwasserfreundliches Unternehmen“ weist künftig an unserer Eingangstür im Starterhof darauf hin, dass hier künftig konsequent und gern Leitungswasser gereicht wird – ein nachhaltiger Beitrag unseres Unternehmens in Sachen Umweltschutz.

Jan Christoph Freye vom Verein „a tip: tap e.V.“ überreichte die Auszeichnung an den Geschäftsführer Matthias Adamski und die Projektverantwortliche Melitta Arz. Wir sind Kooperationspartner des Wasserquartiers Landkreis Peine, das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Wasserverband Peine und weiteren Partnern beim Umstieg auf Leitungswasser und Vermeidung von Plastikmüll unterstützt. „Wir haben uns gerne entschieden, das gute Leitungswasser bewusst unseren Mitarbeitern und Besuchern während der Arbeits oder bei Besprechungen anzubieten und damit einen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten“ sagt Adamski. Es gibt nicht viele Vorgaben für den Umstieg auf Leitungswasser. Dazu gehört unter anderem, dass es kein Budget für den Flaschenwassereinsatz im Unternehmen gibt. „Diese Auszeichnung ist ein Imagegewinn, motiviert Mitarbeiter und spart zudem Geld und CO² ein. All das erklären wir gern näher bei unserer Beratung zum Einsatz von Leitungswasser in Verbänden und Unternehmen.“ sagt Freye.

Mit dem vom Bundesumweltministeriums geförderten Projekt „Wasserwende – Trinkwasser ist Klimaschutz“ setzt sich der gemeinnützige Verein a tip: tap in 14 Wasser-Quartieren deutschlandweit für Leitungswasser und gegen Plastik ein. Würde ganz Deutschland auf Leitungswasser umsteigen, könnten laut einer Studie 9 Mrd. Einweg-Plastikflaschen und 3 Millionen Tonnen CO2 gespart werden.

„Wir möchten gerne weitere Unternehmen und Organisationen ermuntern, unserem Beispiel zu folgen“ sagt Arz. Interessierte Unternehmen können sich gerne an uns oder direkt an den Projektleiter des Wasserquartiers Peine, Herrn Freye, wenden.

Kontakt:
Projektleiter des Wasserquartiers Peine
Jan Christoph Freye: peine@atiptap.org oder telefonisch unter 0151-26246824